Der Sinn meines Blogs

Ich habe diesen Blog erstellt im Zusammenhang meiner Ausbildung auf der Universität in Luxemburg im Bereich der Lehrerausbildung. Hierfür dient mein Blog mir hauptsächlich für die Vorlesung "Ästhetische Rezeption und Produktion" von Frau Sara Burkhardt, die sich vor allem mit Kunst und deren Präsenz im Alltag beschäftigt.

Sonntag, 13. Februar 2011

Der Mond, das Kind und der anarchistische Fluss- Rebecca Horn

In dem letzten Seminar des Kursus  „Ästhetische Produktion und Rezeption“ haben wir mit dem Bild „Der Mond, das Kind und der anarchistische Fluss“ der Künstlerin Rebecca Horn befasst. Wir haben uns das Bild angesehen, um anschließend folgende Aufgabenstellung zu erfüllen:
Bilden Sie Percepte zu einer Installation der Künstlerin Rebecca Horn.
Nutzen Sie die Abbildung, um hineinzuschreiben, zu zeichnen, zu kleben,
auszuschneiden etc.
Im Fokus stehen die folgenden Fragen:
Was sehe ich? Was denke ich? Was fühle ich?
Für diese Aufgabe habe ich mich dazu entschlossen, die angefertigte Kopie des Kunstwerkes zu zerschneiden. Zum einen habe ich die Fensterfront beibehalten, zum anderen die Schulbänke. Es ist mir zunächst schwierig gefallen, die Ideen von Rebecca Horn zu verstehen; die Stahlrohre stehen für mich als das, was die Schüler lernen. Es sind zwar keine Personen vorhanden, dennoch denke ich, dass die Rohre die Wissenszufuhr darstellen. Dies ist ein Wissen, das nicht nur von Klassenraum ausgeht, sondern auch durch die Fenster in das Klassenzimmer einströmt. Symbolisch steht dies für dafür,  dass Kinder nicht nur in der Schule lernen, sondern hauptsächlich außerhalb. Ich habe mich des Weiteren dazu entschlossen, dass ich die Bänke nicht kopfüber darstelle, sondern wie sie sind, da Schule sich für mich sehr sachlich darstellt. Ich denke nicht, dass Schule unbedingt außergewöhnlich sein muss, damit die Kinder lernen. Wenn ich hier von Schule spreche meine ich das Gebäude, nicht aber die Unterrichtsqualität. Schule besteht für mich auch nicht nur aus knallharter Wissensvermittlung, sondern um die Schaffung von Lernprozessen. Und Lernen findet überall statt; nicht nur in der Schule.
Ich habe die Stahlrohre verlängert, um zu noch deutlicher zu machen, dass Kinder überall neues Wissen aufnehmen. Im oberen Bereich meines Bildes habe ich dann in roten Buchstaben das Wort ‚Kunst‘ geschrieben; in schwarzen Buchstaben ‚Bildung‘. Ich bin der Meinung, dass Kunst und Bildung zwei Begriffe sind, die nicht voneinander zu trennen sind. Kunst kann nicht ohne Bildung, Bildung aber auch nicht ohne die Kunst. Zumal in der heutigen Zeit, in der das Medienlesen eine immer wichtigere Fähigkeit ist, die Kinder erwerben müssen.
Ich habe die die Buchstaben der beiden Wörter puzzleartig zusammengefügt, um zu zeigen, dass es ein schwieriges Unterfangen ist, beides miteinander zu vereinen. Denn sowohl Bildung als auch das Verstehen und Wahrnehmen von Kunst sind permanent im Wandel. Und es gilt, beides so gut wie möglich miteinander zu verbinden. Die Buchstaben sind gemischt in Groß- und Kleindruck geschrieben, um zu zeigen, dass sowohl Bildung als auch Kunst nicht immer harmonieren, sondern dass es auch immer Kontroversen gibt, die es zu bewältigen gilt.
Der Mond, das Kind
und der anarchistische Fluss, 1992
Doch was wollte Rebecca Horn mit ‚der Mond, das Kind und der anarchistische Fluss‘ darstellen?
Die deutsche Aktionskünstlerin Rebecca Horn wollte mit ihrer Installation zwei Ansichten darstellen. Zum einen ist dies das Wirre der Stahlrohre, zum anderen ist es der beklemmende Raum mit den Schulbänken. Rebecca Horn wollte die Beziehungen zwischen Personen sichtbar machen. Es sind zwar keine Personen mehr anzutreffen, es werden aber deren Gefühle, Ängste, Leidenschaften durch sensible Inszenierung zum Ausdruck gebracht.  Die Kinderhaben die Schule zwar längst verlassen, doch das dürftige Tropfen der Tinte steht symbolisch für das, was in Schulzimmern stattfindet. Die Rohre, die den Raum verlassen meinen den Strom an Lebenssaft, der nach außen ins Leben drängt. Sie wollte die manchmal beängstigende Klassenzimmeratmosphäre auf körperlich spürbare, direkte Weise vermitteln.






Quellen:
Kammerlohr, Kunst im Überblick. (2004). Oldenburg


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