Bilder sind omnipräsent in unserem Leben. Wir treten ständig damit in Kontakt. Ein Leben ohne Bilder ist für uns nicht mehr vorstellbar. Doch wie wir wissen, war dies nicht immer so.
Bis in die dreißiger Jahre hinein, hatte man nicht die Möglichkeit, Bilder zu reproduzieren. Jedes Werk gab es nur in einmaliger Fassung. Dieses war durch eine bestimmte Aura charakterisiert, die der Urheber dem Bild verlieh. Das Bild wurde in Kontext und Zeit eingebettet und mit bestimmten Gefühlen und Erlebnissen in Verbindung gebracht. Diese Aura ist einmalig und nicht wiederbringbar. Die Originalität des Werkes wird hierdurch unterstrichen.
Doch diese traditionellen Kunstformen, wie Malen, Modellieren und die analoge Fotographie werden durch die neuen Medien ersetzt. Benjamin Walter, deutscher Philosoph des 20. Jahrhunderts beschrieb diese Erscheinung wie folgt: „Das Kunstwerk im Zeitalter seiner technischen Reproduzierbarkeit“. Er war sich bewusst, dass das Kunstwerk in einer völlig neuen Dimension betrachtet werden würde. Die Aura, welche mit der Originalität und Bedeutung des Werkes verbunden ist, geht durch die Massenreproduktion verloren. Als Beleg hierfür steht das Portrait von „Mona Lisa“, welches von Leonardo da Vinci im 16. Jahrhundert angefertigt wurde. Jeder weiß, was man sich unter dem Werk vorstellen kann, dennoch hat noch nicht jeder das Original im „Musée du Louvré“ in Paris betrachtet. Es gibt jedoch so viele Abbildungen davon, sodass das Gemälde weltbekannt ist. Die Aura, die Leonardo da Vinci dem Werk verliehen hatte, ist durch die Reproduzierbarkeit verloren gegangen.
Schlussfolgernd kann man festhalten, dass Bilder durch das Aufkommen der Massenmedien nur noch eine Projektion einer Reproduktion sind. Sie besitzen nicht mehr jene Aura, die man früher beim Betrachten eines Original- Bildes empfand.
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